Für einmal ein spezieller Titel. Trennen und Tschechien. Das hat bei mir wirklich nichts miteinander zu tun, und deshalb folgt hier sofort die Erklärung:
Im Prinzip trenne ich mich sehr gerne. Nicht von Menschen, aber von Sachen. Und vor etwas mehr als einer Woche trennte ich mich von ganz vielen Sachen und war richtig froh darüber. Also Sachen, so wie ich eine Beschreibung im Internet gefunden habe „ein einzelnes physisches Objekt, das nicht weiter beschrieben ist“, sind es nun auch wieder nicht. Um es kurz zu machen, ich habe mich von einem Teil meiner Mineralien getrennt. Viele kleine und grössere Steinchen, die bisher in meinen Vitrinen zu bestaunen waren, haben eine weite Reise nach Schaffhausen unternommen und sind nun im Museum Allerheiligen daheim. Der Grund dafür ist schnell erzählt: mein Grossvater war ein in Schaffhausen bekannter Mineraliensammler und –kenner. Als er älter wurde, vermachte er seine umfangreiche Sammlung dem Pflegeheim, in welchem er bis zu seinem Tod wohnte. Das Heim stellte einen Teil der Steine im Foyer aus, der Rest blieb in Kisten. Irgendwann einmal durfte ich diese zu mir nach Bern holen und stellte sie nun gemeinsam mit meinen eigenen in Vitrinen aus. Bei mir sind die Steine im Schlafzimmer zu bewundern.
Das Pflegeheim in Schaffhausen stellte Ende 2016 seinen Betrieb ein und vermachte die Mineraliensammlung dem Museum Allerheiligen. Ich wusste von der Übergabe und dachte mir, dass man vielleicht gerne wieder die komplette Sammlung haben würde. So meldete ich mich beim zuständigen Direktor und bot ihm an, mich von ein paar Exemplaren zu Gunsten des Museums zu trennen. Zuerst war der Mann etwas erstaunt, weil offenbar nicht täglich solche Angebote gemacht werden, aber dann willigte er hoch erfreut ein. So fand dann die Übergabe bei mir daheim statt. Meine Vitrinen sind nun etwas leerer (ich fand jedoch im Keller noch eine Kiste, mit deren Inhalt ich problemlos die leeren Stellen füllen kann), aber ich freue mich riesig, dass die Sammlung meines Grossvaters fast komplett weiter existieren kann. Bald einmal werde ich mich selber in Schaffhausen davon überzeugen, dass sie im Museum bestens aufgehoben sind. So, das war die Geschichte vom Trennen.
Die von Tschechien ist eine ganz andere: Stefan und ich fuhren über Ostern dorthin. Einfacher geht es nun wirklich nicht zum Erklären. Wir fuhren in der Nacht auf den Gründonnerstag ab und waren so pünktlich auf die Kaffeepause in Dresden bei Onkel Heinz und Tante Galja. Dort genossen wir herrlichen Streuselkuchen und eben Kaffee. Nach kurzer Plauderzeit ging die Reise weiter nach Dubà in Tschechien. Von dort aus nahmen wir dann an einem 3-Tage OL, dem „Prague Easter 2017“ teil. Die erste Etappe fand fast vor unserer Haustüre statt. Der Wald war fantastisch, wie gefegt, ohne Brombeeren, dafür mit riesigen Sandsteinbrocken und gewaltigen Steilhängen. Gerade in diesem Sandstein hatte ich meine liebe Mühe mit dem Orientieren, denn ich wusste nie so recht, wo ein Durchgang war, wo es besser untenrum, wo es gescheiter obenrum ging. Aber Spass machte mir der Lauf so richtig. Auch am Samstag und Sonntag rannten wir wieder in den Sandsteinfelsen herum, für mich ein absoluter Genuss, auch wenn vor allem am Sonntag meine Routenwahlentscheide mehr als nur fragwürdig waren. Ich verschoss wohl jede Route. Stefan konnte leider wegen seines Knies nie ganz wettkampfmässig laufen, aber er wurstelte sich bei seinen Teileinsätzen trotz diesem Handicap erstaunlich gut durch. Fehlerfreies Laufen war definitiv die bessere Wahl als mein Herumgeirre. Nun ja, ich habe angebissen und werde mein Glück sicherlich noch einmal versuchen. Die Tschechischen Wälder sind absolut eine Reise wert, auch wenn es nur über Ostern ist.
Nun ist wieder der Alltag bei uns eingekehrt, aber in nicht allzu langer Zeit werden wir uns schon wieder Richtung tolle Wälder verabschieden. Dann geht es nach Norwegen – hurra!



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