Seit gestern um Mitternacht sind Stefan und ich wieder daheim. Mehr als drei Wochen waren wir unterwegs, haben viele schöne Gegenden gesehen und noch mehr OL’s gemacht. Insgesamt standen wir 14 Mal an einem Start und kämpften uns genauso viele Male durch italienische und slowenische Wälder. Eigentlich sind wir mittlerweile so gut im OL-Schuss, dass es ruhig so weitergehen könnte, aber dazu fehlen uns erstens die nötigen Ferientage und zweitens die Kondition. Einfach gesagt: wir sind ganz schön müde. Körperlich. Geistig sind wir fit und ausgeruht, und nach ein, zwei Ruhetagen mögen die Beine dann auch wieder.
Die letzte Woche in Slowenien war noch einmal toll. Vom Wetter her sehr warm, einzig gestern «durften» wir bei kühleren Temperaturen und sogar bei leichtem Regen laufen. Für einmal eine willkommene Abwechselung. Dafür fand das Umziehen für einmal nicht unter der heissen Sonne, sondern im bald einmal herrlich beschlagenen, jedoch wasserdichten, Auto statt.
Der OO-Cup, ein sympathischer 5-Tage-OL fand dieses Jahr auf der Soriska Planina, einem Skihügel auf rund 1’300 m statt. Schon vor drei Jahren hatten wir zwei Etappen dort, diesmal waren es sogar deren vier. Einzig die dritte Etappe fand in einem ganz anderen Gebiet statt. Die Wälder waren spannend, nicht ganz einfach (ohne eingedruckte Wege), ziemlich coupiert. In Teilen Sloweniens herrscht jedoch eine grosse Borkenkäferplage, welche ganze Waldgebiete zerstört. Zwei Etappen mussten deshalb geändert werden, eine fand gar nur noch als Waldsprint statt. Die toten und die abgeholzten Wälder sahen nicht schön aus. Nach den Sturmschäden in Italien hatten wir hier also Waldschäden aufgrund des Borkenkäfers…..
Gewohnt haben Stefan und ich in Bitnje, einem Weiler ausserhalb von Bohinjska Bistrica. Wer die Gegend nicht kennt, dem empfehle ich sie wärmstens. Man kann hier wandern, biken, baden, standup-paddeln oder auch einfach Tourist an den Ufern der nahegelegenen Seen spielen.
Bevor die Wettkämpfe begannen, hatten wir freie Tage, die wir zum Wandern nutzten.
Am ersten Tag umrundeten wir den Bohinjsko jezero, den wirklich idyllisch gelegenen Bade- und Campingsee rund eine halbe Stunde von Bistrica entfernt.
Die Umrundung ist etwa elf Kilometer lang, für einen Ruhetag marschierten wir also ganz schön weit. Zweimal badeten wir während der Wanderung, sogar für mich Frostbeule war das Wasser angenehm warm.
Am zweiten Tag fuhren wir auf die Pokljuka, weil ich endlich einmal ein Biathlon-Stadion aus der Nähe sehen wollte. Im Sommer sieht es dort allerdings eher trostlos aus.
Dafür fanden wir ganz in der Nähe eine einzigartige Moorlandschaft, die uns stark an Skandinavien erinnerte.
Vom OO-Cup gibt es viel Schönes und auch ein wenig nicht so Schönes zu berichten. So schaffte ich es an einer Etappe, die Karte «einzusüden» und vergab damit den Tagessieg. Stefan verlor an der vierten Etappe seinen SI-Badge, was auch ein wenig Unruhe in unser sonst friedliches Ferienleben brachte. Mein «Einsüden» hatte letztendlich gottlob keine Konsequenzen, ich gewann die Gesamtwertung.
Und Stefans Badge tauchte vor der 5. Etappe beim Veranstalter wieder auf. Ende gut, alles gut – oder fast – denn:
Ich wollte unbedingt mein Ultimate-T-Shirt, das nur diejenigen erhalten, die alle Ultimate-Etappen erfolgreich absolvieren. Vor der letzten Etappe, einem supercoolen Waldsprint, fragte ich leider die Organisatoren, wo ich das T-Shirt abholen könne. Die Antwort: ES GIBT KEINE MEHR! Aus der Traum. Ich kann Ultimate laufen, so oft ich will, kein T-Shirt wird den anderen zeigen, dass ich es schaffte.
Kleine Nebenbemerkung am Schluss: meine Konkurrentin Sandra Olivier (eine sehr sympathische Französin) versprach nach der zweiten Etappe, mir ihr altes zu schenken, falls ich die Gesamtwertung gewinnen sollte. Das finde ich nett! Ich möchte trotzdem, dass sie es behält….
Für dieses Jahr sind meine Ferien gelaufen, aber so lange dauert es ja nun auch nicht, bis im März die Saison 2020 mit dem Lipica Open (in Slowenien) eingeläutet wird. Freuen wir uns auf einen schönen Herbst, auch an Wochenenden kann man ausspannen!
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