Schon bald eine Woche lang dürfen Stefan und ich wieder durch Norwegens Sümpfe waten, hinter jeden Stein gucken, Bäche durchqueren und steile Hänge entlang joggen. Her vi er igjen.
Auch wenn wir schon über zehn Jahre lang nichts anderes machen, als am Abend die nassen Füsse am Kaminfeuer zu wärmen, wir können es einfach nicht lassen. Diesmal lassen wir uns von der rauen Schönheit des Raulands begeistern, auch wenn es etwas gibt, das uns so gar nicht ins Konzept der einsamen Ferien passt: die Hütten. Rauland wird seinem Ruf, das am schnellsten wachsende Hüttengebiet Norwegens zu sein, mehr als nur gerecht. Da wo wir wohnen, machen vor allem im Winter mehrere tausend Menschen Ferien. Die Hütten sind zum Teil bis zu den Gipfeln der Skiberge gebaut, schön ist der Anblick nicht, vor allem dann nicht, wenn der Schnee nichts mehr verbergen kann.
Aber wir sind gottlob nicht für Hüttenferien hier, sondern verbringen unsere Tage draussen in der Natur. Nach kurzen Gehwegen sind wir bereits inmitten einer fantastischen Landschaft.
Wanderwege sucht man fast vergebens, aber mit Karte und Kompass ausgestattet, finden wir auch so unsere Wege.
Je nach Lust und Laune rennen wir mit OL-Karten in den Wäldern herum oder gehen auf ausgedehnte Wanderungen….. manchmal auch beides. Beim Wandern kommen wir ein wenig weiter, beim Trainieren sind wir nachher müder. Gerade vorhin waren wir noch auf einem Hügel, dem Killingnuten, einfach, weil die Sonne auch noch um neun Uhr abends scheint und die Aussicht, ist man denn oben, wirklich einmalig ist.
Wir konnten von «oben» bis zu den Ausläufern der Hardangervidda blicken. Die endlose Weite hier ist atemberaubend. Und das ist ein Grund, weshalb ich Norwegen so liebe: man sieht weit, man fühlt sich klein und dennoch hat man ein gutes Gefühl.
Am Samstag verlassen wir die Gegend hier und fahren weiter nach Kongsberg. Von dort aus wollen wir wieder ein paar Wanderungen unternehmen und vor allem auch Freunde besuchen. Ganz am Schluss ist dann ein richtiger Wettkampf dran: der bei uns schon traditionelle Pfingstlauf des Kongsberger OL-Vereins. Die Wälder werden anders sein als hier, aber nicht weniger OL vom Feinsten bieten.
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