Nun sind seit meinem letzten Eintrag – Frohe Wünsche zu Weihnachten – ziemlich genau sechs Monate vergangen. Ich versuche es nun mit einem neuen Text und schaue dann mal, wie sich das entwickelt. Mir fehlt nach wie vor die Lust, oder besser gesagt die Energie zum Schreiben. Eigenartig, ist aber so. Auch in Sachen Themenwahl tue ich mich schwer. Dabei war es nicht so, dass ich die ganzen sechs Monaten im Winterschlaf steckte und mich vor der Welt versteckte, aber irgendwie fand ich, dass es nichts gab, worüber ich schreiben mochte. Die Langlauftage über Neujahr von Florians Hütte aus waren sensationell, auch wenn wir aufgrund der eisigen Kälte (minus 30 Grad) fast nicht mehr nach Hause kamen.
Im März hatte ich einen ganzen Monat frei, weil ich einmal mehr die Stelle wechselte. Dieser Monat hat mir gutgetan, doch viel getan habe ich nicht. Anfang März waren Stefan und ich wie immer in Slowenien und nahmen am Lipica Open teil. Dies ist eine Frühlingswoche, die ich jeweils sehr geniesse, so auch dieses Jahr.
Dann gab es in Tischinas zu tun, weil ab April eine junge norwegische Familie für knapp drei Monate dort wohnen wollte. Wenn man nicht fleissig Spinnweben entfernt und tote Insekten einsaugt, gibt es ganz viel Arbeit. Rosmarie kam mich am letzten Putztag besuchen, und mit ihr genoss ich eine Miniauszeit oberhalb Ladir. Dort hat es einen kleinen See mit Plastikenten, den ich immer wieder gerne aufsuche und Kraft tanke. Mittlerweile kann man in einer Art Selbstbedienungskiosk Kaffee und Getränke kaufen. Schade um den schönen Ort irgendwie.
Über die Ostertage waren Stefan, Florian, Neve und ich in Tschechien. Besonders gefallen hat mir allerdings eine Wanderung im Elbsandsteingebirge, dies noch von Deutschland aus. Als Frau mit absoluter Höhenangst schaffte ich es, über einen Grat zu gehen, ohne mich in die Tiefe stürzen zu wollen. Das war richtig cool!
Im April trat ich dann meine neue Stelle als Archivarin bei einem Geologen-Unternehmen an. Nach sechzehn Jahren Verwaltungstätigkeit durfte ich in die Privatwirtschaft wechseln und habe diesen Schritt absolut nicht bereut. Meine Arbeit gefällt mir sehr, das Team ist richtig cool, hier hoffe ich, bis zur Pensionierung bleiben zu dürfen. Erst vor kurzem durfte ich bei einer Feldarbeit dabei sein. Wir wollten in Isenfluh herausfinden, ob Wasser so versickert, dass es allenfalls Verunreinigungen in die Reservoire bringt, was nicht gut wäre. Ich denke, das Wasser dort ist mehr als nur trinkbar. Ich genoss den Abend sehr, auch wenn ich einige Liter Wasser schleppte.
Von Februar bis Juni gab es in der Familie immer wieder Geburtstage zu feiern, was wir auch taten. Ich finde es lässig, dass immer nur eine oder maximal zwei Personen im gleichen Monat Geburtstag haben, so sind die Feste für mich immer sehr entspannt. Den letzten Geburtstag feierten wir von Ronja, meine Enkeltochter wurde bereits sechs Jahre alt und wird im August die erste Klasse beginnen. Die Zeit bleibt nicht stehen.
Seit einer Woche sind Stefan und ich in Skandinavien. Zuerst waren wir mit Florian und Neve in Mesnali in der Hütte, nun jedoch in Idrefjäll. Auch wenn sich unsere OL-Wettkämpfe reduziert haben, gibt es immer wieder ein paar Leckerbissen, die wir uns nicht entgehen lassen wollen, so auch der 3-Tage OL hier im Fjäll und danach der 3-Tage OL bei Sälen. Leider gibt es in der Schweiz nicht mehr so viele OLs mit langen Strecken, sodass wir eben aufs Ausland ausweichen müssen. Sprint in den Städten ist nicht unser Ding und wird es auch nie sein. Ich gebe es zu, ich bin ein wenig skeptisch, was die Zukunft des OL-Sports betrifft. Im Moment ist die Tendenz weg von den Wäldern, rein in die urbanen Gebiete. Das wäre schlimm – zumindest für Stefan und mich.
Das nächste Halbjahr ist noch gar nicht so recht verplant. Sicher werden wir im Juli noch eine Woche nach Frankreich reisen, doch wie der Herbst aussehen wird, ist noch offen. Ich hoffe, dass ich aber fleissiger schreibe, dann können die, welche meine Texte lesen, mitverfolgen, wo ich mich überall rumtreibe.