Frohe Festtage

Hurra – der Abstand zwischen diesem Text und dem letzten hat sich halbiert. Was für ein Fortschritt. Und schon der dritte im 2024. Wenn ich so weitermache, gibt es bald Texte en masse von mir… Spass beiseite. Meine Schreibblockade hat sich wirklich durch das ganze Jahr gezogen, und ich hoffe nun, dass sie der Vergangenheit angehört. Ich habe nämlich wieder Lust bekommen, zu schreiben. Ein neues Buchprojekt ist gestartet.

Auch schreibe ich wieder vermehrt Briefe, diese sogar von Hand. Was für mich früher das Normalste der Welt war, wöchentlich meine unzähligen Brieffreundschaften zu pflegen, machte mir zunehmend Mühe. Meine Schrift war unleserlich geworden und meine Ideen, was ich schreiben könnte, schrumpften auf ein Minimum. Diesen Herbst jedoch schrieb ich viele Briefe und es kamen viele zurück.

Gerade gestern erhielt ich Post von meinem ehemaligen Italienisch-Lehrer aus der Kantizeit. Ich hatte auf SRF einen Dokumentarfilm mit und über ihn gesehen und ihm spontan geschrieben und eines meiner «Kirschbaum-Bücher» geschenkt. Ich glaube, er muss einer der letzten noch lebenden Lehrer meiner Jugendzeit sein, mittlerweile natürlich auch über achtzig Jahre alt. Mein ehemaliger Lehrer schrieb mir nicht nur einen wunderbaren Brief, sondern schenkte mir auch eines seiner Bücher (das er auch schreibt, wusste ich nicht). Es ist ein Gedichtband und heisst «Sinzurs el serein dallas sera» (Laute ins Klare des Abends). Ich muss wirklich langsam Romanisch lernen – ein Projekt!!

Nebst dem Schreiben war Stricken meine andere grosse Leidenschaft dieses Jahr. Es gab Pullover und Socken und ich denke bereits an neue Werke. Schön ist für mich dabei, wenn ich für Neugeborene stricken oder auch Arbeitskolleginnen eine Freude bereiten darf. Apropos Arbeit: seit dem 1. April bin ich als Archivarin bei Geologen angestellt und darf sagen, dass diese Anstellung für mich ein wahrer Glücksfall ist. Die Arbeit empfinde ich als spannend und erfüllend. Weil immer mal wieder meine Arbeitskolleginnen und -kollegen froh um Hilfe in anderen Sparten sind, habe ich auch viel Abwechslung. Besonders an den Einsätzen draussen, sei es beim Nivellieren oder Wasserproben entnehmen, habe ich grossen Spass. Natürlich bin ich gerade nach einem Tag draussen am Abend müde, aber es ist eine zufriedene Müdigkeit. Mein Team ist für meine Verhältnisse gross, davor hatte ich ehrlich gesagt auch ein wenig Schiss, aber die Menschen dort sind wirklich toll, ich fühle mich mit ihnen extrem wohl. So kann es also auch sein!

OL-mässig lief tatsächlich nichts diesen Herbst. Allerdings versuche ich weiterhin, meine Kondition mit Joggings und dem Vitaparcours einigermassen aufrecht zu erhalten. Allerdings freue ich mich sehr, wenn ich wieder mit Stefan rennenderweise durch die Gegenden streifen kann. Damit das Gemeinsame doch nicht zu kurz kam, gingen wir, sobald es Stefans Knie erlaubte, auf ausgedehnte Wanderungen. Wie schon traditionell zum Niederhorn und Gemmenalphorn, aber auch zum Creux du Van, auf den Napf oder in den Toppwald. Wir hatten traumhafte Wanderungen und durften feststellen, dass wir auch gerne etwas langsamer unterwegs waren.

Schön für mich sind nach wie vor die Stunden, die ich mit den Enkeln, «meinen» Hunden oder den Kindern samt «Anhängen» verbringen darf. Diese Stunden sind wertvoll und ich geniesse sie bewusst und innig. Ronja geht mittlerweile in die erste Klasse und liest mir die ersten Texte vor, Robin überrascht mich immer wieder mit seinem ungeheuren Wissen, er geht nun in die dritte Klasse. Mit Neve gibt es immer wieder ausgedehnte Spaziergänge. Mit Thomas, Sereina und Florian gab es viele gute Gespräche, das schätze ich enorm. Und ja, Stefan ist mir in allen Situationen ein treuer und geliebter Begleiter – was wäre ich ohne ihn…

Das Jahr 2024 war von vielen Veränderungen geprägt, es gab schwierige Momente zu überstehen, ich musste auch von lieben Menschen Abschied nehmen, aber das ist der Lauf des Lebens. Nun freue ich mich auf ein spannendes 2025.

Vorher wünsche ich allen frohe und besinnliche Weihnachten – und landet sanft im neuen Jahr! Ich darf es zusammen mit Stefan, Florian und Neve in Mesnali oberhalb Lillehammer beginnen. Zwei Wochen Langlauf pur (sofern es noch ein wenig schneit – im Moment liegt dort unüblich wenig Schnee)!