Schon Mitte Februar – auch das neue Jahr hat nicht im Sinn, sich zu verlangsamen. Nun denn, packen wir es trotzdem an. Ich bin sehr gut in dieses Jahr gestartet, kein Vergleich zu den letzten Jahresanfängen, und nehme dies als gutes Zeichen.
Die ersten zwei Januarwochen verbrachten Stefan, Florian, Neve und ich in Mesna oberhalb Lillehammer, in Florians Hütte.
Es waren fantastische Tage mit viel Bewegung, aber auch Zeit für Musse und Besuche. Am Anfang war es mit minus 25 Grad eher kalt, doch die wärmeren Tage kamen bald. Diesmal speziell für mich war nicht nur die Kälte, sondern auch der Wind. Die Mischung von beidem machte es, dass ich auf dem Plumpsklo nie so genau wusste, ob ich von unten mit Schnee beworfen werde. Spannung pur auf kleinster Fläche sozusagen. Nach dem Schnee kam dafür das Grosse Schaufeln, aber auch das macht in den Ferien irgendwie Spass.
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Langlaufen ging von Anfang an gut, allerdings waren zuerst nur wenige Loipen aufgrund Schneemangels offen – dies änderte sich – siehe oben – Dank des Schneefalls, der es bis ins Plumpsklo schaffte…. Da Stefan und ich eh nicht in der Lage waren, viele Kilometer auf den schmalen Latten abzuspulen, war der anfängliche Schneemangel für uns jedoch kein Problem. Uns reichten kurze Loipen, Hauptsache, es ging nicht zu fest hinauf oder hinunter. Mit uns beiden dabei war die ganze Zeit Neve. Florian konnte so ein paar Kilometer mehr als wir zurücklegen und kam nach zwei Wochen auf eine beachtliche Anzahl.
Auch immer wieder schön war das Schneeschuhlaufen, diesmal waren wir sehr froh, mit Florian einen fitten Spurer zu haben. Es gibt Fotos von ihm, bei denen er fast bis zur Hüfte einsinkt. Neve versank zum Teil komplett im Neuschnee…
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Nebst Langlaufen und Schneeschuhlaufen ging ich natürlich in Lillehammer «lädele», ein Muss, wenn ich in dieser zauberhaften Stadt bin. Auch der Besuch des Freilichtmuseums Maihaugen lag nach bald 35 Jahren wieder drinn. Ich genoss es sehr, durch die verschneiten Wege zu stapfen und ab und zu durch Scheiben in die alten Häuser zu gucken.
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Zusammen mit Florian wagte ich mich sogar aufs Eis. Der Mjøsa, Norwegens grösster See, ist im Winter zu einem Teil gefroren, und man darf mit Schlittschuhen drauf. Ich erhielt von Bojan Blumenstein, der uns für ein paar Tage besuchte, sogenannte Touren-Schlittschuhe, deren Bindung die gleiche wie die Bindung von Skating-Skiern ist. Da ich keine Skating-Schuhe habe, zog ich meine klassischen Schuhe an, was den Nachteil hatte, dass mir komplett der Halt fehlte. Ich schlitterte im wahrsten Sinn des Wortes nur so auf dem Mjøsa herum, von Technik keine Spur. Trotzdem machte es ungeheuer Spass und ich werde es sicherlich wieder wagen, meine Runden auf dem Natureis zu drehen, dann aber wieder mit ganz normalen Schlittschuhen.
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Ganz eindrücklich für mich waren die Polarlichte, welche wir von der Hütte aus sehen konnten. Für mich war es das erste Mal überhaupt, dass ich dieses Naturschauspiel geniessen durfte.
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Die zwei Wochen gingen – natürlich – viel zu schnell vorbei, und seit dem zwanzigsten Januar herrscht der Alltag vor. Ich gehe fleissig und sehr gern arbeiten, hüte noch viel lieber Robin und Ronja, bin ab und zu in Tischinas und schaue nach dem Rechten und lese oder stricke ebenso viel. Bald beginnt für Stefan und mich die OL-Saison, diesmal geniessen wir bereits im Februar ein Wochenende in Frankreich, bevor es dann Anfang März wie seit Jahren nach Slowenien an den Lipica-open geht. Auch wenn das Wintertraining bei mir eher mässig ausfiel – meine Lungen beeinträchtigen mich immer noch – freue ich mich riesig darauf, wieder in den Wäldern herumzurennen. Wir haben dieses Jahr einige Leckerbissen auf dem Programm, das erste kommt, wie geschrieben im März.
Das Jahr wird gut!