Mittlerweile haben wir bereits die Hälfte des Julis erfolgreich hinter uns gebracht, was demzufolge heisst, dass der Juni schon seit einiger Zeit der Vergangenheit angehört. Schmerzende Wade hin oder her, ich war zusammen mit Stefan in Schweden und genoss ein paar Tage Ferien. Oder tat zumindest so.
Wie immer freuen wir uns auf tolle Wälder rund um das Skigebiet Idrefjäll, rund eine halbe Autostunde von Särna entfernt. Wie immer sind wir dann bei unserer Ankunft, meistens kurz nach Mitternacht, entsetzt, wie viele Bäume innerhalb eines Jahres weichen mussten und wie viele neue Hütten oder Skilifte gebaut wurden. Wie immer schwören wir uns dann auch, dass es nun definitiv unser letzter Besuch dort sei.

Dann jedoch „surfen“ wir in den fantastischen „Rest“-Wäldern herum und vergessen alle guten Vorsätze. Diesmal hatten wir innerhalb von 13 Tagen (An- und Abreise inklusive) neun Wettkämpfe geplant. Sechs in besagtem Idrefjäll, drei dann noch in Sälen. Meine Wade war damit nicht ganz einverstanden, sodass ich tatsächlich einen Lauf ausliess. Sonst aber war ich tapfer unterwegs, mehr wandernd als rennend, aber dieses neue Gefühl von Langsamkeit fand ich gar nicht so schlecht. Ich fand mit zwei Ausnahmen alle Posten problemlos, das heisst, 95 von 97. Bei den beiden anderen gab es leichte Suchaktionen….

Schweden waren gute Tage zum Auftanken, entspannen und natürlich Lachs essen. Ich nahm mir Zeit zum Stricken und Lesen. Auch schrieb ich fleissig an zwei Büchern für Sereina und Florian. Sie schenkten mir nämlich unabhängig voneinander leere Bücher, in welche ich nun mehr oder weniger ehrlich meine Vergangenheit eintragen soll. Als Hilfe stehen Fragen drinn, aber ehrlich gesagt kann ich nicht alle beantworten. Das Gedächtnis lässt mich ab und zu im Stich. Trotzdem finde ich es witzig

Seit Anfang Juli bin ich wieder fleissig. Entweder am Arbeiten, Kinderhüten oder Hundesitting. Hundesitting verbinde ich grad mit Arbeiten, wenn es nicht anders geht.

Letztes Wochenende waren Stefan und ich kurz im St. Gallerland und in Graubünden. Wir nahmen an zwei schönen Wettkämpfen in den Flumserbergen und oberhalb Bad Ragaz teil und merkten, dass wir wirklich nicht mehr rennen können. Aber auch hier galt für mich: Wandernd die Gegend erkunden ist fast so schön. Ich war noch nie in dieser Region und war beeindruckt von der Aussicht auf die Churfirsten. Zum ersten Mal nicht von unten. Es waren natürlich viele Leute am Wandern oder eben OL-machen, aber mir gefiel es dort trotzdem. Wer weiss, vielleicht bin ich nicht zum letzten Mal in dieser Region gewesen.

In Tischinas waren wir nur kurz zum Übernachten und – oh je, den Garten bestaunen. Ich habe keine Ahnung, wie das Gras, Unkraut, die Sträucher dermassen schnell wachsen können. Für mich ein Fass ohne Boden. Falls jemand DIE Idee hat, wie ich diesen Garten einfacher und trotzdem schön gestalten kann – her damit….

Am Samstag feierte übrigens „mein“ Cavaione den 150 Jahrestag zum Beitritt in die Schweiz. Es gab ein Fest auf dem Schulhausplatz und tolle Berichte in den Medien. Das wunderschöne Dörflein durfte aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Ich hoffe, es bleibt wach!