Badeferien in Slowenien – oder so ähnlich

Unsere letzten für dieses Jahr geplanten Ferien haben uns wie schon vor einem Jahr nach Slowenien geführt. Diesmal war „Ig“ unser Ziel, ein kleines Bauerndorf in der Nähe von Ljubljana.


Vor einer Woche fuhren wir auf fast schon abenteuerlichen Wegen hierher. Abenteuerlich ist es bei uns seither jeden Tag gewesen. Da der Gotthardpass lange Wartezeiten versprach, entschieden Stefan und ich uns spontan, die Reise nach Italien über den Splügenpass zu wagen. Wir kannten beide diese Strecke noch nicht und fanden sie noch ganz schön. Ich hatte allerdings bei der Runterfahrt schon wieder diverse Herzbaracken, weil die Strasse eng und kurvig war und ich unser Auto bereits in der Schlucht liegen sah. Tat es gottlob nicht, sondern fuhr uns brav durch halb Italien nach Nova Gorica (Slowenische Grenze) und von dort weiter bis Ig.

Hier bewohnen wir seither ein tolles Appartement, unsere Nachbarn sind Bauern und ein Storchenpaar. Und noch ein paar OL-Läufer…

Am Sonntag besuchten wir Ljubljana. Auch wenn wir nicht die ganze Stadt besichtigten, gefiel uns sehr, was wir sahen. Um den grossen Touristenströmen ein wenig auszuweichen, wanderten wir trotz grosser Hitze zum Schloss hinauf und genossen die Aussicht.

Wer noch nie hier war, Sloweniens Hauptstadt ist definitiv ein Besuch wert. Es hat unzählige malerische Gassen samt Strassencafés, viele schöne Häuser und erstaunlich wenig Verkehr. Am Sonntag war noch Flohmarkt, wo wir uralte Grammophone samt Platten oder Utensilien für Zahnärzte hätten kaufen können. Wir liessen es bleiben. Das Porzellangeschirr hätte mir da schon besser gefallen, aber ob ich es brauchen würde?

Am Montag war dann die erste Etappe des OO-Cup, einem wirklich sympathischen und bestens organisierten 5-Tage OL. Die erste Etappe fand quasi bei uns um die Ecke statt. Stefan und ich starteten fast als erste und kamen so in den Genuss einer kalten Dusche von oben. Just als wir am Start standen, verdunkelte sich der Wald innert Sekunden und bald danach goss es wie aus Kübeln. Ich hatte zum Glück vorausschauend meine „Dächlikappe“ dabei, so dass ich trotz Regen die Karte noch lesen konnte. Stefan sah ohne seine schöne neue OL-Lesebrille nicht sehr viel und war deshalb mit seinem Lauf auch nicht sooo zufrieden. Ich allerdings auch nicht, denn ich machte ein paar kleine Fehler zu viel. Trotzdem waren wir gar nicht so schlecht klassiert. Nun denn! Der Regen war übrigens nur von kurzer Dauer, also alles halb so schlimm.

Die Etappen zwei bis vier fanden in der Umgebung von Rakitna in nicht so steinigem Karstgelände statt. Das Wettkampfzentrum lag an einem See, so dass wir nach den Läufen – siehe Titel – jeweils baden konnten. Wer also behauptet, dass wir immer nur in den Wäldern herumrennen, liegt definitiv falsch. Wir machten Badeferien!

Die Wettkämpfe selber liefen mal besser mal weniger besser, aber immer so, dass ich mir nach wie vor Hoffnungen auf einen „Spitzenplatz“ bei den jungen 40-jährigen Damen machen konnte. Stefan lief Herren 50 „Ultimate“, das heisst, er hatte auf seinen Karten keine Wege eingezeichnet, was das Orientieren ziemlich erschwerte. Dafür war das Rennen nicht so matchentscheidend, was Stefan entgegen kam. Er kam mit der reduzierten Karte sehr gut zurecht (ausser wenn es regnete, und das tat es ja nur einmal), und klassierte sich auch eher vorne.

Heute war noch einmal ein typisch slowenisches Gelände dran, auch diesmal schlugen wir unsere Zelte an einem See auf, baden nach dem OL war also obligatorisch. Ein letztes Mal versuchten wir möglichst fehlerarm durch den karstigen Wald zu rennen, was mir nicht ganz gelang. Ich war geistig und körperlich schon ein wenig müde. Trotzdem reichte es zum Sieg – wow. Allerdings muss ich gestehen, dass ich nur so weit vorne klassiert war, weil die deutlich schnellste Läuferin bei uns am zweiten Tag einen falschen Posten anlief und somit nicht in die Gesamtwertung kam. Aber wie heisst es so schön: Sieg ist Sieg. Und ein paar Damen sind ja noch hinter mir klassiert.

Auch Stefan darf mit sich zufrieden sein, halt nicht mehr so schnell wie auch schon, aber dafür fast ohne Fehler. Wie geschrieben, im OL muss man nicht unbedingt rennen können, um gut zu sein. Und das ist gut so.

Nun geniessen wir noch den letzten Abend in diesem wunderschönen Land, bevor wir uns morgen auf die lange Heimreise machen.

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