Lange hielt ich mich bezüglich Schreiben ziemlich still, was zwar nicht heisst, dass ich nicht geschrieben hätte, aber es kam nichts davon auf meine Webseite. Ich habe gerade Einiges an Textarbeiten für andere zu tun und deshalb weniger Zeit, meine eigenen Texte zu veröffentlichen. Zudem nahm mir Corona wirklich die Lust, fröhliche Geschichten zu schreiben. Mich macht Corona nervös, auf keinen Fall fröhlich.
Nun aber gibt es wieder etwas, denn – oh ja – Stefan und ich sind in den Ferien. Seit heute früh um 02.30 Uhr geht es uns richtig gut. Dann nämlich sind wir todmüde in unsere frisch bezogenen Betten gesunken und sind nach einem strengen Tag auch sofort eingeschlafen. Und diese Betten stehen nicht etwa daheim, sondern – nein, auch nicht in Norwegen – aber fast: wir sind in Schweden, ganz genau in Idre Fjäll. Schon zum vierten Mal dürfen wir für eine knappe Woche eines dieser kleinen Häuslein bewohnen und uns tagsüber in den Wäldern austoben.
Lange wussten wir wirklich nicht, ob die Reise tatsächlich klappen würde, doch nun sind wir hier, ausgerechnet in Schweden! Die Reise bis hierher war dann auch sehr speziell. Schon der Flughafen in Kloten wirkte auf mich bedrückend. Viele Läden und Restaurants waren geschlossen, überall Absperrbänder, Tafeln und vermummte Menschen. Der gewohnte Check-in-Schalter war auch zu, den anderen zu finden gar nicht so einfach.

Im Flugzeug trugen alle Masken, alle verhielten sich vorbildlich. Lachen musste ich ein wenig, als der Kapitän uns mitteilte, dass wir gebeten seien, die Masken den ganzen Flug über zu tragen, mit einer Ausnahme: Falls Sauerstoffgeräte herunterfallen würden, dürften wir diese tragen und unsere Masken dabei abnehmen. Es gab eine kleine Schokolade zu essen und einen Becher zu trinken. Aufs WC sollte man während des Flugs auch besser nicht.
Das Mietauto holten wir Stockholm bei einem Automaten ab. Als endlich der Schlüssel ausgespuckt wurde, waren wir ganz schön froh. Danach fuhren wir in gut fünfeinhalb Stunden bis kurz nach zwei Uhr heute früh Richtung Idre Fjäll. Da es hier nie ganz dunkel wird, war die Fahrt sehr angenehm.
Hier – das kennen wir bereits gut – fanden wir den Hausschlüssel bei der Bushaltestelle in einer Box, alles klappte perfekt. Denn auch das Hotel ist geschlossen und die Läden. Idre Fjäll ist im Sommer nicht so bevölkert wie im Winter, aber nun ist es fast menschenleer, irgendwie gespenstisch.
Nichtsdestotrotz gingen wir schon heute etwas wandern, vom Nipfjället-Sommerparkplatz aus. Zuerst wollten wir den Städjan umrunden, aber wir merkten schon bald, dass das zu weit wäre.

Die kürzere Runde hatte es dann auch in sich, war aber wunderschön. Dem Fluss im Foskdalsvallen entlang begleiteten uns dann leider unzählige Mücken und ich merkte, dass ich mein Anti-Mückenmittel in der Hütte vergessen hatte.
Ich verzichtetete dennoch darauf, alle Stiche zu zählen, es waren viele. Dafür sahen wir noch andere, diesmal wirklich tolle Tiere.
Da Stefan und ich es meistens vorziehen, die Wege zu meiden, stapften wir auch heute querfeldein. Plötzlich schoss rund 150 Meter von uns entfernt ein Elch vorbei. Leider war er für ein Foto zu schnell. Die Rentiere, die wir fast am Schluss der Wanderung sahen, konnten wir dann problemlos fotografieren. Wahnsinn, der erste Ferientag und ich sehe schon einen Elch. Hier in Idre Fjäll war es übrigens der erste ever!
Nach der Wanderung kauften wir uns noch OL-Karten für ein Training morgen und füllten den Kühlschrank. Unser Überleben ist sowohl von sportlicher Sicht aus als auch kulinarisch gerettet. Es wird sechs Mal Lachs geben! Ich habe gesprochen!