Ende 2020 schrieb ich, dass ich froh war, wenn das neue Jahr beginne, hoffte auf ein gutes 2021 – ehrlich gesagt, so toll war es auch nicht. Auch Ende 2021 bin ich froh, wenn das Jahr zu Ende ist. Und die Hoffnung auf ein gutes neues Jahr habe ich immer noch nicht aufgegeben.
Es lief viel in diesem Jahr, für mich zu viel. Corona beschäftigte mich – und alle anderen auch – mehr, als ich wollte. Im Hinterkopf war natürlich nach wie vor der Tod meines Vaters, daran knabbere ich auch zwölf Monate später. Doch es ist müssig, darüber nachzudenken, ob er noch am Leben wäre, hätte es die Impfung früher gegeben. Es macht ihn nicht mehr lebendig. Fast das ganze 2021 war ich dafür damit beschäftigt, seinen Nachlass zu regeln, alle Abonnemente zu kündigen, mit Ämtern zu korrespondieren und noch vielem mehr. Eine grosse Aufgabe war für mich die Übernahme des Hauses in Tischinas. Zuerst musste natürlich geklärt werden, wie es mit der Hypothek weitergeht, dann musste ich einmal eine Zustandsaufnahme machen und entscheiden, wo ich was investiere. Hier half mir meine Familie sehr, ein grosses Dankeschön an alle! Mittlerweile ist die Heizung ersetzt und das untere Badezimmer renoviert. Aus der Spensa machte ich ein kleines WC, das obere Bad wurde ersatzlos gestrichen und in ein bestehendes Zimmer integriert. Mit Carli Collenberg hatte ich einen fantastischen Sanitär- und Heizungsinstallateur gefunden, ich fand es schön, dass schon sein Vater beim Bau des Hauses dafür verantwortlich war. Cavelti-Platten aus Laax war für die coolen Plättli in Bad und WC verantwortlich. Im Frühling wird dann auch die Küche ersetzt, danach ist das Häuslein bereit für Feriengäste. Ich werde auf der Webseite etwas dazu aufschalten, sobald es soweit ist.
Gefordert hat mich in diesem Jahr auch der Abgang meines tollen Chefs. Ich merke, dass ich nicht mehr so flexibel bin wie auch schon. Philipp war ein Chef, den ich sehr schätzte und mit dem ich nach wie vor freundschaftlich verbunden bin. Nun habe ich zwei Vorgesetzte, mittlerweile sind wir drei auch ein eingespieltes Team. Ich bin gespannt, wie sich die Arbeitswelt nach Corona – sofern es dieses «nach» gibt, weiterentwickelt. Homeoffice – mir gefällt das – wird wohl in irgendeiner Form bleiben.
Gefordert hat mich in diesem Jahr auch die Erkenntnis, dass einem nicht alle Menschen gutgesinnt sind. Gerade im Herbst erlebte meine Familie schwierige Momente, in welchem wir die Welt nicht mehr so recht verstanden. Ich kam sehr oft ins Grübeln und zweifelte auch an der Gerechtigkeit. So hoffe ich fürs 2022, dass sich solche Momente nicht wiederholen.
Schön an diesem Jahr war jedoch, dass wir alle von Krankheiten verschont blieben, dass meine Familie sich gegenseitig unterstützt und wir vor allem an den Jüngsten, an Robin und Ronja, grosse Freude haben. Die Enkel aufwachsen zu sehen ist wirklich etwas Wunderbares, dafür bin ich dankbar. Meine erwachsenen Kinder gehen weiter ihre Wege und auch hier bin ich dankbar, dass ich sie ein wenig begleiten darf.
Stefan und ich durften trotz Corona ein wenig auf Reisen gehen, ich weiss mittlerweile, dass dies nicht mehr selbstverständlich ist. Wir hatten tolle OL-Erlebnisse und erkundeten weitere Teile Norwegens auch zu Fuss. So hoffen wir, dass wir auch nächstes Jahr immer wieder Neues entdecken dürfen, trotz Corona, mit Corona, am liebsten aber ohne Corona!
In diesem Sinn – happy new Year!