Norwegen – her vi er

Wunderbar, wir haben es tatsächlich geschafft und sind seit Freitag in Norwegen. Unsere Herbstferien haben also so richtig begonnen, und gelaufen ist auch viel. Angefangen hat unser diesjähriges Norwegenabenteuer am Donnerstagabend mit der langen Reise Richtung Norden. Ich sass die ersten viereinhalb Stunden am Steuer und kam erstaunlich gut zurecht mit der Fahrerei. Irgendwie rast man in Deutschland nicht mehr so, ich fand die Fahrt fast schon angenehm. Nach mir war Stefan dran, er fuhr dann bis Puttgarden, wo wir am frühen Freitagmorgen nach Dänemark überschifften. Auch durch Dänemark fuhr Stefan. Eigentlich ist dies mein Part, aber diesmal wollte ich erst in Schweden wieder ans Steuer, was ich dann auch tat.

Bis zur Grenze nach Norwegen mussten wir weder Pässe noch Zertifikate zeigen, dann, beim Grenzübergang in Svinesund die lange Kolonne: alle Autos wurden kontrolliert. Wir schafften jedoch auch diese Hürde und fuhren am frühen Nachmittag in Norwegen ein. Da wir bereits in Halden unser erstes Ziel hatten, war es nicht mehr weit von der Grenze bis zu unserer ersten Hütte. Wir fanden sie auf Anhieb, merkten, dass Tinyhouse vermutlich die bessere Bezeichnung für die Unterkunft gewesen wäre und richteten uns so gut es ging ein. Auch wenn es wirklich eng ist, wir haben alles, was wir für die ersten Tage in Norwegen brauchen.

Schon am Abend unternahmen wir – todmüde allerdings – einen ersten Spaziergang, um die Beine etwas zu bewegen. Grad hinter unserer Hütte beginnt ein kleiner OL-Wald, den wir etwas erkundeten. Es gefiel uns, was wir sahen! Und auch an diesem Abend gab es den ersten Lachs, das ist Tradition bei uns, wenn wir in Norwegen sind. Ich werde einmal mehr nicht verraten, wieviel Lachs wir in diesen zwei Wochen verspeisen…

Da wir von der langen Reise müde waren, ging es bald einmal ins Bett, respektive unters Dach auf die Matratze. Trotz Höhenlager schliefen wir gut und machten uns am Samstag voller Vorfreude auf zur Langdistanz der norwegischen Veteranenmeisterschaft. Sie fand im gleichen Wald statt, wie im Herbst 2018 ein Weltcuplauf der Elite. Auch Stefan und ich waren damals dort auf Postensuche gewesen, es gab für die Zuschauer eigene Wettkämpfe.

Unsere Bahnen waren sowohl für Stefan als auch für mich recht fordernd. Wir sind es uns schlicht nicht gewohnt, die Beine dermassen zu bewegen, das Gelände war ein stetes Auf und Ab, dazwischen gab es Sümpfe und auch viel Fallholz oder mühsame Kahlschläge. Wir waren beide sehr lange unterwegs, ich vor allem auch, weil mir zwei dumme Fehler unterliefen. Aber es machte trotzdem Spass, auch wenn wir nicht wirklich um Ruhm und Ehre mitkämpften.

Am Sonntag war die Mitteldistanz dran, wieder vom gleichen Wettkampfzentrum aus, zum Teil auch im gleichen Wald. Florian hatte dort, wo wir starteten, im 2018 einen Glanzmoment, als er auf der Startstrecke der Staffel dem ganzen Feld davonlief. Stefan und ich waren leicht langsamer unterwegs… mir gelang ein Superlauf, Stefan hatte wieder ein, zwei Fehler zuviel. Mein Lauf reichte zum sehr guten vierten Rang, ich wäre also um ein Haar bei den Norwegerinnen aufs Podest gelaufen…

Nach dem Wettkampf besuchten wir die Festung Fredriksted oberhalb von Halden. Stefan und ich waren vor ein paar Jahren schon einmal dort, aber diesmal nahmen wir uns viel Zeit und erkundeten das riesige Areal intensiv. Hätten wir am Freitag bereits an den Veteranenmeisterschaften teilgenommen, hätten wir dort den Sprint absolviert. So ging es eher gemütlich zu und her, und das ist gut so.

Morgen beginnt der zweite Teil unserer Ferien, wir fahren bis Mesnali und geniessen Florians Hütte – ich freue mich sehr darauf!