Sommerzeit

Meine eigene Hoffnung, fleissiger in Sachen Schreiben zu sein, hat sich leider nicht erfüllt. Schon wieder liegen zwei Monate zwischen dem letzten Eintrag und jetzt. Schon wieder schreibe ich: es ist viel geschehen in dieser Zeit.

Im Juni warnte ich vor neuen und vielen Berichten über OL-Wettkämpfe. Ich kann nun Entwarnung geben, denn meine Wettkämpfe halten sich durchaus im Rahmen, dies aus einem Grund: ich hatte Corona. Ende Juni war bei mir der Test positiv. Ich lag danach zwei Wochen tief im Bett, mit Gliederschmerzen, Kopfschmerzen Husten und Kurzatmigkeit. Ausser der Kurzatmigkeit ist alles wieder weg. Nun warte ich darauf, bis ich wieder normal ein- und ausatmen kann. Gestern wollte ich mit den Enkeln Flöte spielen, mit Erstaunen stellte ich fest, dass mein «Schnauf» nicht einmal für ein kurzes Lied reichte.

So fuhren wir nicht nach Belgien, denn ich hatte auch Stefan mit Corona angesteckt. Mitte Juli wagten wir dann die schon lange geplante Reise nach Umeå, Schweden. Wir hatten uns für den OO-Cup angemeldet, einen sympathischen Anlass, der normalerweise in Slowenien stattfindet, dieses Jahr jedoch in Schweden organisiert wurde, dies mit Hilfe des örtlichen OL-Clubs. Für mich wurde dieser Anlass leider zur Tortur, ich konnte kaum wandern, mir fehlte die Luft dazu. Vor allem bergauf kam ich mir vor wie eine uralte Dampflokomotive. Ich absolvierte alle fünf Etappen im Schneckentempo und hoffte, dass dieser atemlose Zustand irgendwann vorbei sein würde.

Nach einem kurzen Abstecher in der Schweiz ging es weiter nach Bayern. Dort war ich etwas gescheiter und verzichtete ganz auf die Wettkämpfe. Stattdessen ging ich jeden Tag mit Florians Hund Neve etwas spazieren. Dies tat meiner Lunge gut, und ich glaube, Florian war froh, dass jemand während seiner Läufe auf Neve aufpasste.

Es waren tolle Tage in Bayern, viele bekannte Gesichter waren zu sehen, es gab gute Gespräche und so war diese Zeit für mich wenn auch «OL-los» eine gute Zeit. Eigentlich fast schon Ferien…. Stefan hatte seine Covid-Erkrankung mittlerweile gut überstanden und konnte bereits wieder um Ruhm und Ehre mitkämpfen.

Nach Bayern fuhren wir weiter nach Tschechien. Dort lief ich wieder, allerdings immer noch langsam und behutsam. Da die Wälder sehr gut belaufbar waren, hatte ich trotz meiner Atemprobleme Freude an den Wettkämpfen. Irgendwie war es für mich eine neue Erfahrung, ohne Ehrgeiz, dafür mit viel mehr Interesse an der Umgebung, durch die Wälder zu streifen. Ich stellte zudem sehr zufrieden fest, dass man immer noch einigermassen bei den Leuten ist, wenn man zwar nicht wirklich rennt, dafür keinen Posten sucht. OL eben!

In Tschechien war es vom Wetter her sehr heiss. Die Landschaft war ausgedorrt, auch dort war Braun das neue Grün. Die Menschen warteten sehnsüchtig auf Regen, ich hoffe, dass er in der Zwischenzeit für Entspannung gesorgt hat. Eigentlich wären Stefan und ich gern noch ein wenig wandern gegangen, aber es war so heiss, dass wir nur noch wie tote Fliegen herumlagen. Wir hätten in unserer tollen Ferienwohnung sowohl eine Sauna als auch einen Hotpot (im Garten) gehabt und verzichteten gerne auf diese Vergnügen. Sauna hatten wir in der Dachwohnung quasi gratis.

Nach Tschechien waren Stefan und ich zwei Tage im Schwarzwald am Wellnessen. Jaja, so richtig mit weissen Bademänteln und Whirlpool. Thomas und Alex waren mit Ronja und Robin schon länger dort in den Ferien und wir besuchten die vier. Am Montag unternahmen wir eine Wanderung zu Wasserfällen und konnten zudem Klosterruinen besichtigen. Mit den Kids gings danach ins Wasser, was richtig Spass machte. Am Dienstag war Spielen angesagt, auch hier war Spasshaben die Haupttätigkeit.

Nun ist August, bald September, und wir sind im Alltag angekommen. Ich hüte wieder mit grosser Freude Robin und Ronja, nun sind beide „währschafte Chindergärtler“. Sereina wird bald umziehen, auch da ist ab und zu meine helfende Hand willkommen. Tischinas muss im Moment gerade etwas warten, es gibt andere wichtige Dinge zu tun. Da aber immer wieder liebe Leute «oben» sind, weiss ich, dass es dem Häuslein gutgeht.

Letzten Freitag waren Stefan und ich in Thun im Musical «Io senza te», plötzlich hat es sogar für kulturelle Anlässe Platz. Und bald geht es in die letzten Ferien des Jahres, endlich wieder nach Norwegen. Wir dürfen wieder in Florians Hütte wohnen und werden auch noch ein wenig herumreisen. Doch davon später.